Ein Zeitfenster vor 400 Mio. Jahren
Die klassische Fundstelle Bundenbach im Hunsrück mit ihren mehr als 270 Tierarten ist weltweit das bedeutendste Vorkommen aus der Zeit des (Unteren) Devon vor rund 400 Millionen Jahren.
Die Einzigartigkeit ihrer Erhaltung verdanken die Fossilien besonderen Umständen. Die Organismenreste sind infolge frühdiagenetischer, bakterieller Prozesse häufig pyritisiert und erlauben neben der mechanischen Präparation eine Abbildung mit Hilfe der Röntgen-Technik.
Die Lebensraumbedingungen, lange Gegenstand kontroverser Diskussionen, wurden erst im Ergebnis der Projektes „Nahecaris“ 1997 ansatzweise geklärt.
Kaum hatte mit langer Unterbrechung die intensive wissenschaftliche Untersuchung dieser weltweit einzigartig erhaltenen Fundstelle eingesetzt, wurde der Dachschieferabbau in Bundenbach (Grube Eschenbach-Bocksberg) 1999 eingestellt.
Seit nunmehr 150 Jahren weltweit berühmt sind die Funde von Seelilien, Seesternen, Krebsen und Fischen - kein großes naturwissenschaftliches Museum, das nicht Funde von Bundenbach in seiner Sammlung hat. Die überlieferten Details sind einzigartig.
Bundenbach ist zudem der Fundort für die frühe Entwicklungsgeschichte der Gliederfüßer: Nur hier finden sich Fossilien, die Gestalt und Lebensweise der heutigen Gliederfüßer erklären.
Damit beschäftigten sich vor allem Wissenschaftler der Universität Bonn um Prof. J. Rust. Sie haben sensationelle Funde beschrieben, zum Beispiel den weltberühmten Schinderhannes, benannt nach dem legendären Räuberhauptmann, der im Hunsrück sein Unwesen trieb.
Ein weiterer einzigartiger Fund: Captopodus poschmanni, benannt zu Ehren von M. Poschmann von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Ein rätselhafter, urtümlicher Greiffüßer, der sich wohl schwimmend fortbewegte.
"Sehr bedauerlich ist es, dass derartige Funde nicht in ihrer gesamten Fülle in einem modernen Informationszentrum in Bundenbach selbst zu sehen sind, so dass die Funde ihrer weltweiten Bedeutung gerecht würden" (Dr. Wuttke). Bundenbach - eine Fundstelle, die den Unesco-Weltnaturerbe-Status verdient hätte!
Umso wichtiger ist es, diese fossilen Schätze zu wahren und deren Einzigartigkeit in Erinnerung zu rufen. Dafür zu werben, Kontakte mit Sammlern zu intensivieren und möglicherweise alten Stücken durch eine fachgerechte Präparation zu neuem Glanz zu verhelfen - diese Hoffnung verbindet sich mit dieser Seite. Lassen Sie sich von der Begeisterung anstecken.
Das Landesmuseum Birkenfeld zeigt vom 02.04.-31.12.2023 eine Sonderausstellung.
Eine Auswahl
schönster Stücke
Eine in Vergessenheit geratene Fertigkeit
Bilder aus alten Zeiten und Wissenschaft
In eigener Sache:
Fossiliengesuch